Hintergrund:
Krankhafte Ablagerungen des sog. Amyloid-Eiweißes (sog. Amyloid-Plaques) sowie des Tau-Eiweißes (sog. „Tangles") im Gehirn gehören zu den Kernmerkmalen der Alzheimer-Erkrankung und werden mit dieser ursächlich in Verbindung gebracht.
Bis vor einiger Zeit war der sichere Nachweis der Alzheimer-Erkrankung erst nach dem Tode durch den mikroskopischen Nachweis dieser Veränderungen im Gehirngewebe möglich. Seit einiger Zeit ist es mittels der sogenannten molekularen Bildgebung mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) erstmals möglich diese Ablagerungen beim lebenden Menschen nicht-invasiv nachzuweisen.
Nach der erfolgreichen Etablierung der Amyloid-Bildgebung stehen nun seit neuestem auch erste Tracer (Spürsubstanzen) für die PET-Bildgebung der Tau-Ablagerungen zur Verfügung.
Die „Tau-PET Bildgebung" stellt aktuell eines der modernsten diagnostischen bildgebenden Verfahren dar und könnte nicht nur das Verständnis der Alzheimer-Erkrankung vertiefen, sondern auch die Diagnose der Demenzerkrankungen optimieren.
Zielsetzung:
Mit Hilfe einer Förderung durch die Brandau-Laibach-Stiftung soll an der Klinik für Nuklearmedizin der Uniklinik Köln eine erste Pilotstudie mit Patienten in unterschiedlichen Stadien der Alzheimer-Erkrankung durchgeführt werden, um dieses vielversprechende Verfahren frühzeitig am Standort der Uniklinik Köln zu etablieren.
Die Förderung könnte dadurch die Uniklinik Köln in dem Bestreben unterstützen sich mittelfristig unter den in diesem Bereich international führenden Gruppen zu platzieren.
Zwischenbericht:
Bisher wurden die Daten von 113 Probanden (gesunde alte Kontrollprobanden, gesunde junge Kontrollprobanden, Patienten mit subjektiven Gedächtnisbeschwerden sowie Patienten mit Alzheimer-Erkrankung) aus der COPCAD-Studie vorverarbeitet und erste Analysen gestartet.
Große Sorgfalt wird dabei auf Qualitätskontrollen und Beseitigung von Artefakten (z.B. durch Kopfbewegung oder Gefäßpulsation) gelegt.
Fokus der Analysen ist die funktionelle Konnektivität des Hippocampus mit neokortikalen Netzwerken. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Konnektivität zwischen dem Hippocampus und anderen, für das Gedächtnis wichtigen Arealen (Hippocampus der Gegenseite, Precuneus, lateraler inferiorer Parietallappen) in unserem Kollektiv sowohl bei Alzheimer-Patienten im Vergleich zu gesunden alten Probanden als auch bei gesunden alten Probanden im Vergleich zu gesunden jungen Probanden reduziert ist. Dabei zeigte sich, dass Alzheimer-Patienten im Vergleich zu gesunden alten Probanden signifikant erhöhte Serum-Kortisolspiegel hatten.
Die Ergebnisse dieser Studie:
Zusammenfassend, haben die Fördermittel der Brandau-Laibach Stiftung zur Etablierung der innovativen Tau-PET Bildgebung an der Uniklinik Köln beigetragen die es uns ermöglichten das Potential der Tau-Bildgebung zu untersuchen. Unsere Forschungsergebnisse zeigen den wichtigen und gewinnbringenden Einsatz der Tau-Bildgebung, der sich nicht nur in der Verbesserung der Differentialdiagnostik bei unterschiedlichen Präsentationen der Alzheimer-Erkrankung als wichtig herausgestellt hat, sondern auch in der Erforschung der pathologischen Korrelate die eine Alzheimer-Erkrankung bedingen.
Die detailierten Forschungsbericht können Sie hier einsehen.
Am 24. Oktober 2015 haben wir an dem 4. Kölner Stiftungstag in der IHK Köln teilgenommen und die Stiftung mit unserem Projekt zusammen mit Herrn Prof. Dr. Thilo van Eimeren vorgestellt. Hier ein paar Eindrücke...